In Europa angekommen: Telefonbetrug „Hören Sie mich?“

In Nordamerika fing es an:
„Hören Sie mich?“ wurden Anrufer von Betrügern gefragt. Wurde das mit „Ja.“ beantwortet, wurde dieses „ja“ mitgeschnitten und dieser Teil der Aufnahme mit anderen Aufnahmen zusammengestellt. Es soll damit der Eindruck vermittelt werden, der Angerufene habe eine teure Bestellung aufgegeben.

Später wurde versucht die Opfer dieser Anrufe, Unternehmen und Privatpersonen, mit diesen Aufnahmen zur Zahlung zu bewegen. Dazu wurde sogar ein Inkasssobüro zum Eintreiben der „Schulden“ beauftragt. Das kann dazu führen, dass die Opfer vorübergehend eine schlechteren Bonitätsbewertung bekommen. Daher hat die Masche leider auch Erfolg: Die Drohung mit schlechtem Credit Rating wirkt.

Nicht nur die Frage „Hören Sie mich?“ wird verwendet, es werden auch andere Fragen gestellt, die das opfer zu einer Ja-Aussage bewegen sollen: „Sind Sie der Hauseigentümer?“ oder „Zahlen Sie die Haushaltsrechnungen?“ Es ist leichter dazu zu raten, gegenüber Unbekannten kein „Ja“ zu verwenden, als es sich umsetzen lässt.

Jetzt ist die Betrugsmasche auch in Europa angekommen und die Täter haben sich noch etwas Besonderes einfallen lassen: Legt man auf, weil man den Anrufer durchschaut hat, ruft dieser dreist wieder an und teilt mit, für das Auflegen würde eine Gebühr von 125 Euro berechnet werden. Die Täter nennen dazu auch die korrekte Anschrift für die Zusendung dieser Rechnung.

Eine Rechtsgrundlage gibt es dafür ebenso wenig, wie für Zahlungswünsche, die mit zusammengeschnittenen Aufnahmen untermauert werden.
Opfer sollten Anzeige erstatten und dabei Datum und Uhrzeit der Anrufe sowie gegebenenfalls die angezeigten Rufnummern nennen.

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