Tritt Microsoft in die Fußstapfen der NSA?

Softwareriese Microsoft verlangte im Zuge der NSA-Spähaffäre überaus nachdrücklich nach mehr Transparenz bei der Internetüberwachung. Nun steht das Unternehmen selbst als „Schnüffler“ im Mittelpunkt des Interesses. Auf der Suche nach einer undichten Stelle überprüfte Microsoft die E-Mails eines Bloggers und das ohne vorliegenden Gerichtsbeschluss. Zwar wurde ein Konzernmitarbeiter im Zuge der Überwachung enttarnt, dennoch war das Vorgehen äußerst grenzwertig. Die Hinweise zum vorhandenen Informationsleck kamen von einer externen Quelle. Diese wurde von besagtem Blogger um eine Bewertung des übermittelten Programm-Codes gebeten. Daraufhin überwachte Microsoft die Mails und stieß auf einen Unternehmensmitarbeiter, der im Schriftverkehr unter seinem eigenen Namen auftrat. Weiterhin gab es belastende Chat-Protokolle. Die Entscheidung zur Auswertung der E-Mails hatten die Juristen des Konzerns bereits im September 2012 getroffen. Man habe sich dabei an die geltenden Bestimmungen wie beim Vorliegen eines Gerichtsbeschlusses gehalten. Außerdem würden die unternehmenseigenen Nutzungsregeln einen Zugriff auf E-Mail-Konten erlauben. Gerade das aber macht den Fall noch pikanter. Schließlich hatte Microsoft seinen größten Konkurrenten Google für das Scannen von Nutzer-Mails scharf kritisiert.

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