Nobelpreis für Chemie ging dieses Jahr an Softwareentwickler

Normalerweise haben Alltag und Forschung wenig miteinander zu tun. Deshalb werden die Namen von Nobelpreisträgern oft schnell wieder vergessen. Es sei denn, sie haben etwas wirklich Weltbewegendes entdeckt oder entwickelt. In diesem Jahr ging der Nobelpreis für Chemie an drei Forscher aus den USA. Martin Karplus (83), Arieh Warshel (73) und Michael Levitt (66) haben aber keine neue chemische Verbindung entdeckt, die das Überleben der Menschheit sichert, und auch keine bahnbrechende Reaktion, bei der was noch nie Dagewesenes geschieht, sie haben eine Software entwickelt. Diese ist inzwischen fester Bestandteil an zahlreichen Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt. Jedes neue Material und jedes neue Medikament hat heute seinen Ursprung am Rechner. Die drei Forscher haben – vereinfacht ausgedrückt – eine chemische Reaktion in ein Computerprogramm umgewandelt und gaben dadurch der Quantentheorie ein Gesicht. Das Ganze passierte bereits in den 1970er Jahren. Karplus beispielsweise war ein Vorreiter in der Computersimulation. Er nutzte die mit seinen Mitstreitern gemeinsam entwickelte Software zum Beobachten von Proteinen und Enzymen. So wurden Abläufe in mikroskopisch kleinem Rahmen auf einem Bildschirm sichtbar.

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